Großer Pommer, Mistkläffer, Wadenbeisser
Welche Rolle erfüllt der Deutsche Großspitz im 21. Jahrhundert?
Der Spitz ist neben Pinscher und Schnauzer sowie molosserartigenen Hunden eine der ältesten noch vorhandenen Hunderassen im europäischen Raum.
Erste bildliche Darstellungen von kleinen spitzartigen Hunden sind in der Antike zu finden und schriftliche Erwähnungen tauchten bereits im späteren Hochmittelalter auf. Seit dem übernahm der Spitz je nach Region verschiedenste Aufgaben. Der bekannteste Gebrauch ist noch immer der als Hof- und Wachhund der einfachen Leute, aber auch in manchen Adelshäusern waren besonders die weißen Spitze gern gesehen.
Mit der Weiterentwicklung der Technik und dem damit anbrechenden Zeitalter der Industrialisierung verlor der Spitz immer mehr an Wichtigkeit. Bis heute bleibt er vielen Menschen oft nur als Kläffer auf dem Misthaufen (Mistbella), Wadenbeisser oder als hinterlistiger oder gar verschlagener Hackenbeisser in Erinnerung. Kein Wunder, dass die Beliebtheit und somit die Zahl, insbesondere der Varietät Großspitz, stark im 20. Jahrhundert zurück ging und nun im 21. Jahrhundert sogar als bedroht eingestuft wurde.
Heute wissen Liebhaber dieser alten Hunderasse, dass der Spitz viel mehr zu bieten hat, als reiner Wach- und Begleithund. Wir finden ihn als Allrounder auf dem Hundesportplatz, als Reitbegleitung, als Therapiehund und als ausgebildeter Rettungshund.
Zucht: Farbgenetik und Rassebeschreibung
Die Farbgebung der großen Spitze war ursprünglich ähnlich vielfältig wie bei den kleinen Spitzen. Neben schwarz, weiß, braun oder wolfsfarben (grau gewolkt) wurden isabell, loh, falbe, semmelgelb, fuchsrot, rotbraun oder gescheckt in alten Beschreibungen erwähnt.
Die Einführung von Rassekennzeichen (heute als Rassestandard bezeichnet) bestimmte viele Jahrzehnte die Farbgebung der deutschen Großspitze, doch blieben denoch die alten Farbschläge genetisch erhalten. Diese lassen sich heute über einen Farbgenetik-Test auswerten. Das ermöglicht heute die Zucht von andersfarbigen Spitzen zu steuern.