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Polaire & Constantin Brâncuși


 

1921 zog die weiße Hündin namens "Polaire" zum rumänischen Bildhauer und Künstler Constantin Brâncuși.

"Polaire" im Französischen sowohl „polar“ (der Bär), steht auch für die Abkürzung von l'étoile Polaire was man mit „der Nordstern“ übersetzen kann.


Für Brancusi (1876 - 1957) war sie vielmehr sein Augenstern, vielleicht das einzige Mädchen, dass er je in sein Herz ließ. Polaire war immer an seiner Seite, egal ob im Atelier, im Cafe oder sogar im Kino war sie dabei. Hätte man früher schon von Influencern gesprochen, so wären die beiden ein echt bekanntes Team gewesen in Paris. Sie trug entscheidend zur Bekanntheit von Brancusis künstlerischen Arbeiten bei und war seine Inspiration. Ein späteres Werk, Watchdog oder "Chien de Garde" ist ein Beispiel dafür, es entstand ca. um 1924.


Polaire nahm Essen von niemandem außer von ihm an und bedrohte weibliche Besucher des Ateliers. Sie wurde auf ihre Weise zu einer gefeierten Pariser Schönheit und sogar Freunde fragten in ihren Briefen nach ihr.

Der britische Künstler und Historiker John Golding (in „Vision of the Modern“, 1994) beschäftigte sich eingehend mit Brancusi und natürlich auch Polaire.


Leider starb Polaire zu früh, nachdem sie 1925 auf tragische Weise von einem Auto angefahren wurde. Brancusi begrub sie auf einem Hundefriedhof in Asnières-sur-Seine, etwas außerhalb von Paris. Brancusi ersetzte Polaire nie durch einen anderen Gefährten, sei es Hund oder Mensch und wurde zunehmend zurückgezogener. In den letzten drei Jahrzehnten seiner Karriere, vor seinem eigenen Tod im Jahr 1957, widmet er seine Kunst überwiegen den Darstellungen von Tieren. Der Rumäne wurde nicht nur von seiner Liebe zu Polaire inspiriert, sondern auch von seiner abgenutzten Kopie der Fabeln von La Fontaine – klassische französische Geschichten, die, wie die meisten Fabeln, die menschliche Gebrechlichkeit in Bezug auf das Verhalten von Tieren charakterisieren.


Edit:

In den meisten Quellen wird Polaire als Samojede bezeichnet. Fest steht, das man den Samojeden erst 1913 als Rasse anerkannte, natürlich existierte die Züchtung vorher schon.

Das Aussehen von Polaire ähnelt durchaus dem Samojeden zur damaligen Zeit. Körperbau und deutliche Mimik auf den Bildern wirken auch wie die eines Deutschen Spitzes. Bemerkenswert muss ihr schneeweißes Fell gewesen sein, das oft mit Brancusis weiß getünchtem Atelier verglichen wurde.


 

Quellenangaben: https://www.artsy.net/

https://www.ez-blitz.com/

https://www.guggenheim.org/artwork/664

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