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Rassestandard 1934


 

Die verschiedenen Arten und Formen unserer Spitze unterscheiden sich fast nur durch abweichende Farbe und Größe. Als die älteste und am frühesten zur bestimmten Rasse ausgebildete Form dürfte jedenfalls der noch jetzt im Bergischen, namentlich in der Gegend von Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, Krefeld häufig vorkommende und in bezug auf Form, Behaarung und Farbe sich gut vererbende Wolfsspitz zu bezeichnen sein. Laut Beschluß der Generalversammlung zu Frankfurt a. M. 1906 werden alle Größen des deutschen Spitzes anerkannt. Die maßgebende Farbeneinteilung ist vorerst folgende:

1. Große Spitze:

a) wolfsfarbige, b) schwarze, c) weiße und d) anders farbige Spitze.

2. Kleinspitze bis zu 25 cm Schulterhöhe:

a) schwarze, b) braune, c) weiße und d) andersfarbige Kleinspitze.

Besondere Klassen werden auch für die einzelnen Farbenschläge eingerichtet. Die sogenannten Seidenspitze erkennt der Verein und das Kartell nicht an und bezeichnet sie als Bastard. Die sämtlichen Spitze Deutschlands sind daher : a) Große Spitze: 1. Wolfsspitze. 2. schwarze Spitze, 3. weißt, Spitze. 4. andersfarbige Spitze. b) Kleinspitze: 1. schwarze. 2, braune, :1. weiße. 4. andersfarbige.


A. Der große Spitz.

Die unterscheidenden Merkmale der großen Spitze beschränken sieh vorzugsweise auf die Farbe, doch ist der Wolfsspitz meist größer und kräftiger gebaut, auch reichlicher und derber behaart als die übrigen Spitze. Die nachstehenden Rassekennzeichen sind mit Unterscheidung der Farbe für alle vier Formen der großen Spitze gültig.

1. Allgemeine Erscheinung:

Kurze gedrungene Figur von kecker Haltung und fuchsähnlichem Kopfe, spitzen, möglichst kleinen Ohren und stark gerollter, buschig behaarter Rute. Behaarung reichlich und locker, am Halse einen starken, mahnen artigen Kragen bildend. Kopf, Ohren und Pfoten kurz und dicht behaart. Ein rassereiner deutscher Spitz, ob Groß- oder Klein-Spitz, soll siech von fremden Personen nicht anfassen lassen, sondern stets argwöhnisch und mißtrauisch sein. Erwähnt sei noch, daß der deutsche Spitz erst im dritten Lebensjahre in voller Haarpracht sich befindet ; in dieser Verfassung bleiben die meisten Spitze bis 10 oder 12 Jahre.

2. Kopf.

Mittelgroß, von oben gesehen erscheint der Oberkopf hinten am breitesten und verschmälert sich keilförmig bis zur Nasenspitze; von der Seite gesehen, mäßiger Stirnabsatz; die Schnauzpartie (Fang) nicht zu lang, stets im Verhältnis zum Oberkopf (Stirnlänge). Nasenkuppe rund, klein, etwas Ramsnase erwünscht. Die Farbe der Nase reinschwarz. bei braunen Spitzen dunkelbraun. Lippen nicht überfallend und keine Falten am Lippenwinkel bildend. Die Farbe der Lippen und Augenränder bei weißen Spitzen schwarz. Ohren klein, dicht aneinander gestellt, je näher je besser, dreieckig zugespitzt, hoch angesetzt und immer aufrecht mit steifer Spitze getragen. Augen mittelgroß, länglich geformt, etwas schräg eingesetzt und stets von dunkler Farbe.

3. Hals und Rumpf.

Hals mittellang, Rücken so kurz möglich, völlig gerade, aber vorne höher als hinten. Brust vorne tief, Rippenkorb gewölbt und der Bauch nach hinten mäßig aufgezogen.

4. Rute.

Mittellang, hoch angesetzt, gleich an der Wurzel aufwärts und nach vorn über den Rücken gebogen, dann seitlich nach rechts oder links gerichtet und kreisförmig gerollt, fest auf den Rücken aufliegend oder direkt auf dem Rücken gerollt.

5. Läufe.

Mittellang. im Verhältnis zum Rumpfe stämmig und völlig gerade, die hinteren in den Sprunggelenken nur wenig gebogen.

6. Pfoten.

So klein wie möglich, rundlich zugespitzt mit gewölbten Zehen, sogenannte Katzenpfolen.

7. Behaarung.

Gesicht, Ohren, Pfoten sowie Außen und Innenseite der Vorder- und Hinterläufe kurz, dicht, am ganzen übrigen Körper reich und lang behaart. Das Eigentümliche des Spitzhaares besteht darin, daß es namentlich am Halse und den Schultern ringsum locker und gerade vom Körper absteht, ohne gewellt, gekräuselt oder zottig zu erscheinen. Auch auf dem Rücken scheitelt sich das Haar nicht, sondern breitet sich locker anliegend nach allen Seilen aus. Die größte Länge erreicht das Haar unter dem Halse und an der Rute. Die Hinterseite der Vorderläufe trägt eine stark ausgebildete, nach unten allmählich vorlaufende Feder von den Ellenbogen bis zu den Beugungen der Vorderknie hinunter; an den Hinterläufen reicht die Feder nicht ganz bis zu den Sprunggelenken hinab, so daß diese, sowie die übrigen Teile der Läufe von da bis zu den Sohlen kurz behaart erscheinen.

8. Farbe

a) Der Wolfsspitz. Wolfsgrau, das ist silbergrau mit schwärzlichem Anflug der einzelnen Haarspitzen; an der Schnauze und der Umgebung der Augen, an den Läufen, dem Bauche und der Rute heller gefärbt.

b) Der schwarze Spitz. Bei der Behaarung des schwarzen Spitzes muß auch das Unterhaar ebenso wie die Haut dunkel gefärbt und die Farbe auf der Oberfläche ein Blauschwarz ohne jedes weiß oder sonstige farbige Abzeichen sein.

c) Der weiße Spitz. Das Haar soll reinweiß sein, ohne jeden gelblichen Anflug welcher namentlich an den Ohren häufig auftritt.

d) Der andersfarbige Spitz. Unter andersfarbigen sind alle anderen Farben als die vorgenannten auch Schecken zu verstehen. Als Schecken gelten weiße Spitze mit farbigen Platten, nicht aber einfarbige mit weißen Pfoten, Brustfleck-oder Blesse. 9) Größe. Wolfsspitze, Rüden und Hündinen, möglichst 45 cm, jede Größe darüber zulässig, je größer, je lieber, doch darf die Gesamterscheinung nicht unter der Größe leiden. Ein echter Wolfsspitz soll außer der Farbe auch Größe haben. Bei schwarzen, weißen und andersfarbigen Spitzen möglichst 40 cm.


B. Der Kleinspitz

Der Kleinspitz hat genau die selbe Behaarung wie die großen Spitze und unterscheidet sich von diesen nur durch geringere Größe und entsprechend feiner Bauart. Ohren wie auch Pfötchen müssen sehr klein und äußerst fein behaart sein.

Farbe: Jede Farbe ist zulässig. Größe: Höchstens 28 cm, je kleiner, je besser, jedoch keine Krüppel. Gewicht: Nicht schwerer als 7 ½ Pfund Fehler Als Fehler bei den Spitzen sind zu betrachten, Flacher Kopf, ebenso Apfelkopf, zu große, volle Augen, zu lange Ohren, Kippohren. zu breit gestellte Ohren, fleischfarbige Nasen, Augenlider und Lefze. Afterklauen an den Hinterläufen, eine nicht fest auf den Rücken liegende Rute, eine zu lange seitwärts hängende Rute, welliges oder gescheiteltes Haar. Beim Wolfsspitz zu dunkle Gesichtsmaske oder weiße Flecken. Selbstverständlich auch Vor- oder Überbeißer.

Allgemeines

Der Laie bezweifelt oft die Rassereinheit, wenn oben erwähnte Fehler vorliegen; ganz zu Unrecht. Gerade durch Zusammenarbeiten in Spezialvereinen und vorsichtige Zuchtwahl sollen die Fehler ausgemerzt werden. Speziell für diejenige, welche viel Inzucht treiben möchten wir erwähnen, daß bekanntlich die Fehler ebenso scharf vererbt werden, wie die guten Eigenschaft.. Es ist deshalb von Inzuchttreiben abzuraten, sobald sich Fehler bemerkbar machen. Liebhaber sind oft auch ängstlich wenn ein Junghund die Ohren nicht gleich stellt. Dazu wäre zu sagen: Kleinspitze stellen die Ohren meistens früher als Großspitze. Manche stellen die Ohren schon mit 1l Tagen, bei anderen wieder dauert es 5-6 Monate. Es kommt auch des öfteren vor, daß die Ohren sehr früh gestellt werden, um sie nachher beim Zahnen wieder fallen zu lassen. Erst nach und nach stellen sie sieh wieder. Was über die Ohren gesagt wird, kann man auch über die Rute sagen. Bis man richtig urteilen kann, wie der Spitz die Rute trägt, datiert es oft bis zu 6 Monaten. Die richtige Behaarung der Rute bis 9 Monate.

Zur Bewertung des Spitzes (grosse und Kleine) haben wir folgende Skala nach Punkten festgesetzt:


Gesamterscheinung

25

Beschaffenheit und Fülle der Behaarung

20

Kopf, einschließlich der Ohren

15

Farbe

15

Rute

15

Läufe

5

Pfoten

5




 

Quelle:


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