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Wilhelm von Kobell und die bunten Spitze in Süddeutschland und Italien


 

Künstler Wilhelm von Kobell (1766 - 1853)


Wilhelm Alexander Wolfgang Kobell oder Kobel, ab 1817 Ritter von Kobell war ein deutscher Landschafts-, Tier- und Schlachtenmaler.


Ausschnitt: Die Furt  Wilhelm von Kobell, weißer Spitz (1798)
Ausschnitt: Die Furt (1798)

Kobell, der in Mannheim geboren wurde, zog mit seinem Vater Ferdinand Kobell (Kabinettsmaler und Galeriedirektor) 1789 nach München, wo er sein Leben als Künstler verbrachte.

Er erlangte nicht nur in München hohe Anerkennung für seine künstlerischen Leistungen, sein Schaffen war weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.


Postkutsche im Winter (ca. 1798) zeigt brauner Großspitz
Postkutsche im Winter, Aquarell (ca. 1798)

Angespornt durch die künstlerisch beeinflusste Familie, nahm er sich die Meisterwerke von Philips Wouwerman (ein niederländischer Maler) zum Vorbild. Dieser zeigt auf seinen stimmungsvollen Ölbildern dramatische Kriegsszenen und Landschaften voller Personen und Tiere. Der Stil von Kobell zeigt nicht gleichermaßen die starke Farbgebung oder die Spannung. Seine Werke sind dagegen meist ruhiger, ausgeglichener und zeigen Alltagsszenen mit deutlich weniger Dynamik. Er schuf sehr viele ländliche Szenen, in denen regelmäßig Tiere in Interaktion mit Personen auftauchen, insbesondere Pferde und Hunde. Er malte teils in Öl, Aquarell oder brachte seine Bildnisse auch als Radierungen zu Papier.


Interessant ist, dass wir aus diesen Szenerien zahlreiche Eindrücke der damaligen Zeit, Ende des 18. Jahrhunderts, im Süddeutschen Raum erhalten. In Kobells Bildern tauchen außerordentlich häufig mittelgroße Spitze auf, ab und zu auch die Kleineren.



Bunte Spitze auf Kobells Gemälden


Die Spitze der einfachen Leute zeigen sich in einer breiten Palette an Farben auf Kobells Bildnissen: Von einfarbig schwarz, weiß oder braun, mit oder ohne Abzeichen, bis hin zu gescheckt. Einzig der wildfarbene und graugewolkte Wolfsspitz scheint nicht vertreten zu sein.

Zudem wurden die Spitze in dieser Zeit teilweise geschoren. Gut sichtbar ist diese damals beliebte "Löwenschur" anhand des folgenden Beispiels. Das Deckhaar schwarz, die Unterwolle weiß oder hellgrau. Nur an der Schwanzspitze durfte etwas Haar stehen bleiben.


Auf Pferd sitzender Bub mit Pflug, vor ihm Bauer mit Kind, im Voralpenland (1802)
Auf Pferd sitzender Bub mit Pflug, vor ihm Bauer mit Kind, im Voralpenland (1802)

Auf der Landstraße, 1822, wilhelm von kobell
Auf der Landstraße (1822)

Nicht alle Spitze mussten sich vom Deckhaar trennen. Hier zu sehen gleich zwei mittelgroße Spitze: Im Hintergrund ein weißer Spitz, im Vordergrund ein schwarz-weiß gescheckter Spitz:

Kobell: Isarlandschaft bei München (1819) Pferde, Ziege und Spitz
Isarlandschaft bei München (1819)

Ein weiteres Beispiel für einen gescheckten großen Spitz zeigt dieses Ölbild mit der Frauenkirche von München im Hintergrund:


Ausschnitt: Ein Reiter und zwei Bauernmädchen (1828)
Ausschnitt: Ein Reiter und zwei Bauernmädchen (1828)

Die gleiche Szenerie in Aquarell zeigt einen weißen großen Spitz am Pferd und einen aufmerksamen gescheckten Spitz im Hintergrund:

Reiter vor München (1830) weißer Spitz und Pferde
Reiter vor München (1830)


 

Quellenangaben


Bildnachweise:

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