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Rassestandard ab 1958


 

Standard: Deutsche Spitze


Die verschiedenen Arten und Formen unserer Spitze unterscheiden sich fast nur durch abweichende Farbe und Größe. Als die älteste und am frühesten zur bestimmten Rasse ausgebildete Form dürfte jedenfalls der noch jetzt im Bergischen, namentlich in der Gegend von Elberfeld, Düsseldorf, Aachen, Krefeld häufig vorkommende und in bezug auf Form, Behaarung und Farbe sich gut vererbende Wolfsspitz zu bezeichnen sein.


Die maßgebende Farbeneinteilung ist folgende:

I. Große Spitze

· a) wolfsfarbige

· b) schwarze

· c) weiße

· d) braune


II. Kleinspitze bis zu 28 cm Schulterhöhe

· a) schwarze

· b) braune

· c) weiße

· d) orange

· e) wolfsfarbige


Die sogenannten Seidenspitze erkennt der Verein und VDH nicht an und bezeichnet sie als Bastarde.


a) Große Spitze:

· I. Wolfsspitze,

· II. schwarze Spitze,

· III. weiße Spitze,

· IV. braune Spitze.


b) Kleinspitze:

· I. schwarze,

· II. braune,

· III. weiße,

· IV. orange,

· V. wolfsfarbige.


Der große Spitz

Die unterscheidenden Merkmale der großen Spitze beschränken sich vorzugsweise auf die Farben, doch ist der Wolfsspitz meist größer und kräftiger gebaut, auch reichlicher und derber behaart, als die übrigen Spitze. Die nachstehenden Rassekennzeichen sind mit Unterscheidung der Farbe für alle vier Formen der großen Spitze gültig:


I. Allgemeine Erscheinung:

Kurze gedrungene Figur von kecker Haltung und fuchsähnlichem Kopf, spitzen, möglichst kleinen Ohren und stark gerollter, buschig. behaarter Rute. Behaarung reichlich und locker, am Halse einen starken, mähnenartigen Kragen bildend. Kopf, Ohren und Pfoten kurz und dicht behaart. Ein rassereiner deutscher Spitz, ob Groß. oder Kleinspitz, soll sich von fremden Personen nicht anfassen lassen, sondern stets argwöhnisch und mißtrauisch sein. Erwähnt sei noch, daß der deutsche Spitz erst im dritten Lebensjahr in voller Haarpracht sich befindet. In dieser Verfassung bleiben die meisten Spitze 10 bis 12 Jahre.


II. Kopf:

Mittelgroß, von oben gesehen erscheint der Oberkopf hinten am breitesten und verschmälert sich keilförmig bis zur Nasenspitze. Von der Seite gesehen mäßiger Stirnansatz; die Schnauzpartie (Fang) nicht zu lang, stets im Verhältnis zum Oberkopf (Stirnlänge), Nasenkuppe rund, klein, etwas Ramsnase erwünscht. Die Farbe der Nase reinschwarz, bei braunen Spitzen dunkelbraun, Lippen nicht überfallend und keine Falten am Lippenwinkel bildend. Die Farbe der Lippen und Augenränder bei weißen Spitzen schwarz, Ohren klein, dicht aneinander gestellt, je näher je besser, dreieckig zugespitzt, hoch angesetzt und immer aufrecht mit steifer Spitze getragen. Augen mittelgroß, länglich geformt, etwas schräg eingesetzt und stets von dunkler Farbe.


III. Hals und Rumpf:

Hals mittellang, Rücken so kurz wie möglich, völlig gerade, aber vorne höher als hinten. Brust vorn tief, Rippenkorb gewölbt und der Bauch nach hinten mäßig aufgezogen.


IV. Rute:

Mittellang, hoch angesetzt, gleich an der Wurzel aufwärts und nach vorn über den Rücken gebogen, dann seitlich nach rechts oder links gerichtet und kreisförmig gerollt, fest auf dem Rücken auf= liegend, oder direkt auf dem Rücken gerollt.


V. Läufe:

Mittellang, im Verhältnis zum Rumpf stämmig und völlig gerade die hinteren in den Sprunggelenken wenig gebogen.


VI. Pfoten:

So klein wie möglich, rundlich zugespitzt mit gewölbten Zehen, sogenannten Katzenpfoten.


VII. Behaarung:

Gesicht, Ohren, Pfoten sowie Außen. und Innenseiten der Vorder- und Hinterläufe kurz, dicht am übrigen Körper reich und lang behaart. Das Eigentümliche des Spitzhaares besteht darin, daß es namentlich am Halse und den Schultern ringsum locker und gerade vorn Körper absteht, ohne gewellt, gekräuselt oder zottig zu erscheinen. Auch auf dem Rücken scheitelt sich das Haar nicht, sondern breitet sich locker anliegend nach allen Seiten aus. Die größte Länge erreicht das Haar unter dem Hals und an der Rute. Die Hinterseite der Vorderläufe trägt eine stark ausgebildete, nach unten allmählich verlaufende Feder, von den Ellenbogen bis zu den Beugungen der Vorderknie hinunter. An den Hinterläufen reicht die Feder nicht ganz bis zu den Sprunggelenken hinab, so daß diese die übrigen Teile der Läufe von da bis zu den Sohlen kurz behaart erscheinen lassen.


VIII. Farbe:

a) Wolfsspitz: Wolfsgrau, das ist silbergrau mit schwärzlichem Anflug der einzelnen Haarspitzen. An der Schnauze und der Umgebung der Augen, an den Läufen, dem Bauche und der Rute heller gefärbt.

b) Der schwarze Spitz: Bei. der Behaarung des schwarzen Spitzes muß auch das Unter= haar ebenso wie die Haut dunkel gefärbt und die Farbe auf der Oberfläche ein Blauschwarz ohne jedes Weiß oder sonstige Abzeichen sein.

c) Der weiße Spitz: Das Haar soll reinweiß sein, ohne jeden gelblichen Anflug, welcher namentlich an den Ohren häufig auftritt.

d) Der braune Spitz: Er soll einfarbig dunkelbraun sein.


IX. Größe:

Wolfsspitze, Rüden und Hündinnen, wenigstens 45 cm, jede Größe darüber zulässig; doch darf die Gesamterscheinung nicht unter der Größe leiden. Ein echter Wolfsspitz soll außer der Farbe auch Größe haben. Bei schwarzen, weißen und braunen Spitzen möglichst 40 cm.


Der Kleinspitz

Der Kleinspitz hat genau dieselbe Behaarung wie die großen Spitze und unterscheidet sich von diesen nur durch geringere Größe und entsprechend feinere Bauart. Ohren wie auch Pfötchen müssen sehr klein und äußerst feinbehaart sein.


Farbe: schwarze, braune, weiße, orange, wolfsfarbige; Größe: höchstens 28 cm; Gewicht: nicht schwerer als 71/2 Pfund (siebeneinhalb)


Fehler

Als Fehler bei den Spitzen sind zu betrachten: Flacher Kopf, ebenso Apfelkopf, zu große Augen, zu lange Ohren. Kippohren, zu breit gestellte Ohren, fleischfarbige Nase, Augenlider und Lefzen, Afterklauen an den Hinterläufen, eine nicht feste auf den Rücken liegende Rute, eine zu lange seitwärts hängende Rute, welliges oder gescheiteltes Haar. Beim Wolfsspitz zu dunkle Gesichts= maske oder weiße Flecken. Selbstverständlich auch Vor- oder Überbeißer.


Bewertung


Zur Bewertung des Spitzes (große und kleine) gilt folgende Aufstellung nach Punkten:

Gesamterscheinung

25

Beschaffenheit und Fülle der Behaarung

20

Kopf, einschließlich der Ohren

15

Farbe

15

Rute

15

Läufe

5

Pfoten

5


 

Quelle: Der deutsche Spitz, Joseph Hennecke, Otto Meißner, 1962


Autor Joseph Hennecke

Schriftleiter der Vereinszeitung "Der deutsche Spitz" von 1951 bis 1967, Köln


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